Primärer Immundefekt?

Primäre Immundefekte (PID) sind eine Gruppe von mehr als 600 seltenen und chronischen Erkrankungen, bei denen das Immunsystem nicht ausreichend oder gar nicht funktioniert. Unbehandelt sind Menschen mit PID anfällig für schwere und wiederkehrende Infektionen, Autoimmunerkrankungen und fehlregulierte Entzündungen. Wenn PID unterdiagnostiziert oder falsch diagnostiziert werden, führt das defekte Immunsystem zu Krankheiten, Behinderungen, dauerhaften Organschäden und sogar zum Tod. (Quelle: IPOPI)

Der Mensch ist ständig Angriffen von Viren, Bakterien und Pilzen ausgesetzt. Die Abwehr dieser Angriffe übernimmt das Immunsystem. Bei Immundefekt-Erkrankungen fehlt diese notwendige Abwehr. Man unterscheidet zwischen dem angeborenen (primären) und dem erworbenen (sekundären) Immundefekt. Ein primärer Immundefekt entsteht, wenn ein oder mehrere Organe, Körpergewebe, Zellen oder Proteine des körpereigenen Immunsystems fehlen oder wegen eines genetischen Defekts nicht richtig funktionieren. Im Gegensatz zu HIV/Aids sind primäre Immundefekt Erkrankungen nicht übertragbar! Etwa 900 Personen leben mit der Diagnose „Primärer Immundefekt“ in Österreich. Die Dunkelziffer dürfte nach Schätzungen der Schwerpunktmediziner allerdings fünf bis siebenmal höher sein.


Umfassende genetische Charakterisierung von PID

Internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Exzellenzclusters PMI erforscht die Genetik primärer Immundefekte (PID) in noch nie dagewesenem Umfang https://idw-online.de/de/news746984