Über 70% aller Immundefekterkrankungen können erfolgreich durch eine Therapie mit Immunglobulinen behandelt werden. Diese ersetzen die fehlenden Antikörper und stellen den wirksamen Schutz vor Infekten wieder her. Heute können Arzt und Patient zwischen zwei Möglichkeiten der Immunglobulintherapie wählen:
Intravenöse Infusion
Bei der intravenösen Infusion werden die Immunglobuline direkt in die Vene gespritzt.
Subkutan
Bei der subkutanen Therapie werden die Antikörper mit Hilfe einer Infusionspumpe unter die Haut (subkutan) gespritzt. Von dort gelangen sie nach und nach ins Blut. So wird ein gleichmäßiger, annähernd normaler Antikörperspiegel aufgebaut, der einen ausreichenden Schutz vor Infektionen bietet. Da auf diesem Weg nur kleinere Mengen pro Infusion gegeben werden können, sind die Therapieintervalle kürzer als bei der intravenösen Therapie, in der Regel einmal in der Woche.
Vorteil der subkutanen Infusion
Die Handhabung der subkutanen Infusion kann nach einer Einweisung durch den Arzt vom Patienten selbst zu Hause durchgeführt werden. Er muss für eine Infusion nicht mehr extra den Arzt oder die Klinik aufsuchen und kann die Injektionen flexibel in den individuellen Tagesablauf integrieren. Weniger Fehltage bei der Arbeit, in der Ausbildung oder Schule, mehr Zeit für die Familie, Hobbies und Freizeitaktivitäten erhöhen deutlich die Lebensqualität.
In beiden Fällen richtet sich die Höhe der Dosis nach der Anzahl und Schwere der auftretenden Infektionen, dem Antikörperspiegel im Blut sowie dem Körpergewicht.
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von CSL-Behring